Märchenmuseum ArtArtà

In Artá gibt es mit dem ArtArtà ein kleines, privat geführtes Museum mit Schwerpunkt Märchen, das insbesondere für Familien mit Kindern unbedingt einen Besuch wert ist.

Die Stadt Artà im Nordosten von Mallorca sollte auf jeden Fall in eine Sightseeing-Tour in dieser Gegend einbezogen werden. Über Artá selbst haben wir ja bereits einen Artikel geschrieben. Es gibt aber so viel in Artà zu entdecken und jede Menge zu erzählen. Und damit sind wir schon beim Thema – Erzählungen und Märchen. Jeder kennt die deutschen Märchen, aber es gibt auch spanische, die sogenannten Rondalles! In Artá gibt es ein Märchenmuseum, das ArtArtá, das sich zum Ziel gesetzt hat diese Märchen zu bewahren und lebendig werden zu lassen. Nun, nicht durch eine sprechende Stimme, sondern durch lebensgroße Figuren, die allein durch das betrachten Geschichten erzählen. Hinter diesen Figur stehen tatsächliche Geschichten, die sich mallorquinische Kinder sich von ihren Großeltern erzählen lassen. Aber auch wer nicht aus Mallorca stammt, kann die Geschichten auf einem mehrsprachigen E-Book-Reader nachlesen. In der ersten Etage verdichten sich die Märchen in überlebensgroßen Figuren ihrer Protagonisten. Erschaffen und hergestellt aus Pappmaché, Ton, Harz und Bronze wurden die Figuren übrigens von einem Bildhauer namens Pere Pujol, der in Artá geboren wurde. Das Museum auf der ersten Etage kann für ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden. Zu bestimmten Terminen werden die Geschichten für spanische Schulklassen von einem professionellen Erzähler vorgetragen. Auch eine deutsche Führung ist möglich.

Das Museum ist ein privatfinanziertes Projekt und wird von Maria Isabel Sancho betrieben, die sich damit einen Traum erfüllte. Es handelt sich um das Haus ihrer Großmutter, indem sich das Museum befindet. Das Haus stammt aus dem Jahr 1890 und ist in der traditionellen mallorquinischen Bauweise mit Innenhof gebaut. Das Bad und das Schlafgemach ist so erhalten, wie es von den Großeltern genutzt wurde und darf ebenfalls besichtigt werden. Trotz jahrelanger Versuchen gelang es nicht öffentliche Kulturinstitutionen für dieses Projekt zu gewinnen. Schließlich setzte Maria das Projekt mit privaten Mittel um.

Zur Finanzierung des Museums befinden sich in den Haus, was mitten in der Fußgängerzone von Artá liegt, ein Souvenirladen mit einem angeschlossenen Café, die ebenfalls von Maria betrieben werden. In dem Lädchen findet man allerlei Produkte und Souvenirs ausschließlich von Künstlern aus Artá. Die Textilien, der Schmuck, die Keramik und alle anderen Produkte werden in keinem anderen Geschäft verkauft. Hier gibt es auch noch die typischen Taschen und Körbe aus Palmenblättern. Leider gibt es nur noch drei Familien in Artá, die sie herstellen. Es wäre schade, wenn es nicht zu schaffen wäre, diese Tradition zu bewahren!

Ich werde mir auf jeden Fall einige davon kaufen, denn ich finde sie schön und dazu noch praktisch. Nach der Besichtigung der wundervollen Figuren im Museum und das shoppen der Souvenirs im Museumsladen, wo man auch Bücher von den Märchen der Figuren erwerben kann, käme jetzt eine Pause gerade richtig. Das kleine Café direkt im Hause bietet sich dafür sofort an. Ganz ruhig im hinteren Trakt dem Patio liegend, kann ich nun mein Café con leche genießen. Das Café ist in dem Stil eines alten spanischen Künstlercafés eingerichtet. Mit Marmortischchen und typischen Holzstühlen, wie man sie heute nur noch selten findet. Zum Verzehr gibt es auch Pa amb oli und die leckeren Ensaimadas. Alles in allem ist das ganze Haus mit viel Liebe und Herz geführt, dank Maria Isabel Sancho. Sie ist übrigens auch Direktorin des Theaters in Artá, aber das wird noch mal Thema eines anderen Artikels …

Märchenmuseum ArtArtà

Öffnungszeiten: Montag – Freitag von 10.00 – 14.00 Uhr und von 17.00 – 20.00 Uhr, Samstag und Sonntags von 17.00 -20.00 Uhr.
Eintritt: 5,00 Euro (Kinder 4,00 Euro), Reservierungen und Gruppenführungen möglich.

Adresse: C/ Antoni Blanes 19,
07570 Artà
Tel.: +34 629 048 341
Email: info@artarta.es
Website: www.artarta.es

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