Internationaler Märchenabend in Artá

Am 31.05.2103 veranstaltete das Märchenmuseum ArtArtá einen internationalen Abend in ihren Räumlichkeiten. In netter Runde genossen Mallorquiner und Deutsche einen Streifzug durch die  Welt der Märchen.

Mitten in Artá liegt das feine Märchenmuseum ArtArtá und bewahrt das Kulturerbe der Region und insbesondere die ‚Rondalles‘, die mallorquinischen Märchen. Neben den überlebensgroßen Figuren der Märchen die noch von Pere Pujol (1934-2001), einem Bildhauer aus Artá, erschaffen wurden und die nun im Märchenmuseum bestaunt werden können, gibt es eine Auswahl von einheimischen, handgemachten Produkten zu erwerben. Das Cafe im Patio des Hauses lädt ein zum Verweilen und war am vergangenen Freitag Mittelpunkt eines internationalen Tages der Museen. Gemeinsam haben sich das Märchenmuseum ArtArtá und die beiden deutschen Institutionen Pocci Museum im Hollerhaus sowie Kieferer Puppentheater Dorle Dengg einen Museumsverbund & Puppentheater gegeben.

Nach einer Eröffnungsrede und Einführung in den Abend von Maria Isabel Sancho, der Leiterin des ArtArtá, übergab Dr. Michael Köhle, in Vertretung für die deutschen Institutionen einen symbolischen Vorhang mit einer Spielszene des Kasperl Larifari, der Hauptfigur des Franz von Pocci. Anschließend hielt Dr. Köhle eine Referat über die Entstehung und Entwicklung der deutschen Märchen im 18. und 19. Jahrhunderts. So erfuhren wir auch, dass die Gebrüder Grimm eigentlich Juristen waren und durch ihre Tätigkeit als Bibliothekare für den König – der die Bibliothek als Einziger benutzen durfte – viel Zeit für die Sammlung ihrer Märchen aufbringen konnten. Wie rasant sich die Medien in den letzten 200 Jahren verändert haben und sich aktuell im Internet verfassen!

Anschließend trug Miquel Mestre mit Violinenbegleitung das Märchen ‚La flor Romanial‘ – in etwa ‚Die Wunderblume‘ – vor und konnte eindrucksvoll zeigen, mit welcher Kraft und Faszination eine spannend vorgetragene Geschichte ihr Publikum in den Bann ziehen kann. Heute noch genauso wie vor 200 Jahren – und das ganz ohne Internet 😉 Die Geschichte von des Königs Söhnen, dem guten und den bösen, die einiges erleben müssen, bevor sich ihr wahrer Charakter aufgrund eines wundersamen Flötenspiels offenbart. Insbesondere der Klang dieser gesungenen Verse wird uns nicht so schnell aus dem Kopf gehen!

Zum Abschluss gab es dann eine Filmvorführung „Kurze Geschichte des mallorquinischen Märchens“ von Antoni Colomer. Auch hier wurde deutlich, wie wichtig das Engagement einzelner Personen für das Sammeln und Bewahren eines Kulturerbes wie der Märchenwelt ist. Mögen sich diese Menschen auch in Zukunft finden und uns damit zeigen, wie wichtig Erzählen und Erzählkultur in einer Gesellschaft war und ist!

Ein wunderschöner Abend und ein tolle Werbung für Artá sowie alle beteiligten Museen!

fly2mallorca-Tipp: Insbesondere Dienstag vormittag – am Markttag – ist Artá einen ausführlichen Besuch wert. Dabei unbedingt auch einen Abstecher in das Märchenmuseum ArtArtá einplanen.Weitere Informationen zum Museum in diesem Artikel.

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